Weihnachtsgedicht - Erwartung

Erwartung
Die Kinderlein sitzen im Zimmer -
Weihnachten ist nicht mehr weit –
Bei traulichem Lampenschimmer
Und jubeln: „Es schneit! Es schneit!“
Das leichte Flockengewimmel,
es schwebt durch die dämmernde Nacht
herunter vom hohen Himmel,
vorüber am Fenster sacht.
Und wo ein Flöckchen im Tanze
Den Scheiben vorüberschweift,
da flimmert´s in silbernem Glanze,
vom Lichte der Lampe bestreift.
Die Kindlein sehn’s mit Frohlocken.
Sie drängen ans Fenster sich dicht.
Sie verfolgen die silbernen Flocken...
Die Mutter lächelt – und spricht:
„Wisst, Kinder, die Engelein schneidern
im Himmel jetzt früh und spät.
An Puppendecken und Kleidern
Wird auf Weihnachten genäht.
Da fällt von Säckchen und Röckchen
manch silberner Flitter beiseit,
vom Bettchen manch Federflöckchen.
Auf Erden sagt man: Es schneit!
Und seid ihr recht lieb und vernünftig,
ist manches für euch auch bestellt.
Wer weiß, was Schönes euch künftig
vom Tische der Englein fällt!“
Die Mutter spricht´s. Vor Entzücken
den Kleinen das Herz da lacht.
Sie träumen mit seligen Blicken
hinaus in die zaubrische Nacht.
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Wen du brauchst
Einen zum Küssen und Augenzubinden,
einen zum lustige-Streiche-erfinden.
Einen zum Regenbogen-suchen-gehn
und einen zum fest-auf-dem-Boden-stehn.
Einen zum Brüllen, zum Leisesein einen,
einen zum Lachen und einen zum Weinen.
Auf jeden Fall einen, der dich mag,
heute und morgen und jeden Tag.

Das Morgenschaf
Das Morgenschaf besitzt zwei Spiegel
und isst am liebsten Müsli…(riegel),
klebt Briefe zu mit einem …(Siegel)
und sammelt Apotheken…(tiegel).

Die Ameisen
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona, auf der Chaussee,
da taten ihnen die Beine weh,
und da verzichteten sie weise
dann auf den letzten Teil der Reise.

J
Jakob möchte jodeln können.
„Jodelhi“ und „Jodelho“.
Doch das Jodeln klingt sehr komisch.
Echtes Jodeln klingt nicht so.

Zähl mit
Hunde gibt es in der Stadt,
zähl sie mal, da bist du platt!
Schnauzer, Boxer, Schäferhunde,
drahtig dünne, kugelrunde,
bunt gefleckte, große kleine,
mit und ohne Hundeleine.
Und der junge, de da fiept,
in den hat Max sich gleich verliebt.

Der Schnupfen
Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse,
auf dass er sich ein Opfer fasse
und stürzt alsbald mit grossem Grimm
auf einen Menschen namens Schrimm.
Paul Schrimm erwidert prompt: "Pitschü!"
und hat ihn drauf bis Montag früh.