Weihnachtsgedicht - Immer ein Lichtlein mehr

Weihnachtsgedicht - Immer ein Lichtlein mehr  - Matthias Claudius (1740-1815)

Immer ein Lichtlein mehr

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
dass er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

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Die drei Spatzen

In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.

Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.

Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!

Sie rücken zusammen dicht an dicht,
so warm wie der Hans hat´s niemand nicht.

Sie hör´n alle drei ihrer Herzlein Gepoch,
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.

Mitmachreim für die Kita und Zuhause | Mückenfledermaus | Sprachspielspass.de

Mückenfledermaus

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Frühlingsgedicht - Ich freu mich auf den Frühling - Volksgut

Ich freu mich auf den Frühling

Nach draußen laufen, Sonne fühlen,
zum ersten Mal im Sand rumwühlen,
mit Glitzerseifenblasen tanzen,
die ersten Frühlingsblumen pflanzen,
mich hinterm Lieblingsbusch verstecken,
den Spielplatz wieder neu entdecken,
nach meinem  Igel Ausschau halten,
für Ostern bunte Hühner falten.
Und beim Zubettgehn immer denken:
Ob sie mir einen Hasen schenken?

Sommergedicht - Dumme Sachen - Volksgut

Dumme Sachen

Vögel, die nicht singen,
Glocken, die nicht klingen,
Kinder, die nicht lachen,
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Frühlingsgedicht - Im wunderschönen Monat Mai - Heinrich Heine

Im wunderschönen Monat Mai

Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.

Kindergedicht -  Widersprüchliches - Volksgut

Widersprüchliches

Dunkel war's,
der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Auto blitzesschnelle
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschossner Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.
Und der Wagen fuhr im Trabe
rückwärts einen Berg hinauf.
Droben zog ein alter Rabe
grade eine Turmuhr auf.
Ringsumher herrscht tiefes Schweigen,
und mit fürchterlichem Krach
spielen in des Grases Zweigen
zwei Kamele lautlos Schach.
Und auf einer roten Bank,
die blau angestrichen war,
saß ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar.
Neben ihm ne alte Schrulle,
die kaum siebzehn Jahr alt war,
in der Hand ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.
Oben auf dem Apfelbaume,
der sehr süße Birnen trug,
hing des Frühlings letzte Pflaume
und an Nüssen noch genug.
Von der regennassen Straße
wirbelte der Staub empor.
Und ein Junge bei der Hitze
mächtig an den Ohren fror.
Beide Hände in den Taschen
hielt er sich die Augen zu.
Denn er konnte nicht ertragen,
wie nach Veilchen roch die Kuh.
Und zwei Fische liefen munter
durch das blaue Kornfeld hin.
Endlich ging die Sonne unter
und der graue Tag erschien.
Holder Engel, süßer Bengel,
furchtbar liebes Trampeltier.
Du hast Augen wie Sardellen,
alle Ochsen gleichen Dir.